„Jeder macht das, was er nicht kann“(Christine Wohlfahrt in „Dilldöppchen“) |
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Der Tölzer Kurier veröffentlichte am 04. 04. 2005 ein Autorenportrait (Ortsangaben entfernt): Das Märchen vom Fall der New Economy[…] schrieb ersten RomanVON FRANZISKA NAU […] – Markus Schlotterbek ist kein Held. Nur ein normaler Arbeitnehmer der „New Economy“, einem neuen Wirtschaftszweig im Internet- und Computer-Zeitalter. Doch als die Branche um die Jahrtausendwende ihre erste große Krise erlebt, muss er als Mitglied des Betriebsrats kämpfen – gegen skrupellose Firmenbosse und unmenschliches Management und für den Erhalt unzähliger Arbeitsplätze. „Alles in dem Buch basiert auf Tatsachen. Ich habe diese Geschichte gemeinsam mit anderen erlebt“, sagt der […], der die meiste Zeit seines Lebens als Software-Entwickler arbeitet. Poesie und Literatur waren aber immer ein wesentlicher Teil seiner Persönlichkeit. „Ich habe schon als Kind Gedichte geschrieben, aber nie eines davon veröffentlicht.“ „Dilldöppchen“ brachte die Wende: „Diese Geschichte musste aufgeschrieben werden. Die geschilderte Situation – Druck auf die Belegschaft auszuüben, damit sie unter härteren Bedingungen arbeitet und sie dann doch rauszuschmeißen – die ist ja in unserer Zeit hoch aktuell.“ Ursprünglich hat Münster sein Erstlingswerk als Schulungsbericht für Gewerkschaften angelegt. Rausgekommen ist ein spannender Wirtschaftskrimi in Tagebuchform. „Das Schreiben war für mich meine Art, das Erlebte zu verarbeiten“, so Münster. In nur fünf Monaten ist ihm das über 400 Seiten starke Werk aus der Feder geflossen; an einem Stück und ohne eine einzige Schreibblockade. „Nur am Wochenende hat meine Frau mir Computer-Verbot erteilt.“ Dann hat Münster, der sich selbst als sozialen Menschen mit Verbesserungsbedarf im zwischenmenschlichen Bereich bezeichnet, Körbe geflochten oder Bergtouren unternommen. „Der elfte September 2001 war nur der Auslöser des Zusammenbruchs. Das eigentliche Problem der Branche war aber, dass sich die Menschen selbst etwas vorgelogen haben. Aber Geld verdient man nicht mit Aktieni, sondern mit Arbeit“, sagt Münster rückblickend. „Plötzlich dachten alle, der Kapitalismus könnte die Welt retten, nur weil er den Kommunismus besiegt hat.“ Der Titel „Dilldöppchen“ stammt übrigens aus einem Dialekt aus dem Bergischen Land, der Heimat seiner Frau. „Das ist ein Stehaufmännchen mit Zappel-Philipp-Art“, erklärt er. Seine Frau nenne ihn immer so, wenn er wie ein Rumpelstilzchen herumtobe. Den zweiten Roman hat Münster, der zurzeit viele Lesungen in ganz Deutschland abhält, schon angefangen: „Hamster im Rad“ wird wieder von der Situation deutscher Arbeitnehmer erzählen. ______ Der Roman „Dilldöppchen“ von Marinus Münster ist im Geest-Verlag erschienen und kostet 12,50 Euro. Der […] Autor blättert gerne in seinem ersten Roman. |
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Zum Seitenbeginn | © Marinus Münster – Erstellt: 2009-12-15 |