„Jeder macht das, was er nicht kann“(Christine Wohlfahrt in „Dilldöppchen“) |
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Hilfestellung für Belegschaften und Betriebsräte zum Thema „Konflikte im Betrieb“Der Roman beschreibt, wie ein Betriebsrat und eine Belegschaft sich gegen einen Unternehmer zur Wehr gesetzt hat. Was man alles dabei falsch machen kann und wie man trotzdem Erfolg haben kann. Er soll Mut machen. Doch in dem Roman wird auch deutlich gemacht, dass Mut alleine nicht reicht. Wesentlich ist es, sich externes Wissen anzueignen: Durch Literatur, Schulung, Beratung und Kontakt zu Insidern (des Managements). Betriebsräten ist es in der Regel möglich, die daraus entstehenden Kosten auf das Unternehmen abzuwälzen oder von der Gewerkschaft übernehmen zu lassen. Hinweise zur Bildung eines Betriebsrats in Betrieben, wo es noch keinen gibt, gebe ich am Schluss dieser Seite. LiteraturBücherWesentliche Grundlage für die Arbeit des Betriebsrats ist das deutsche Arbeitsrecht. Wer sich damit beschäftigen will, besorgt sich einen Kommentar zum Betriebsverfassungsgesetz. Es reicht nicht, das Gesetz zu lesen, da es von den Gerichten oft anders interpretiert wird, als der juristische Laie vermutet. Die Kommentare haben alle ihren speziellen Zweck. Der „Fitting-Auffahrt“ versucht, als „neutraler“ Kommentar möglichst das wiederzugeben, was die Gerichte derzeit urteilen. Doch damit muss man nicht zufrieden sein und das sind die Arbeitgeber auch nicht. Es gibt arbeitgeberorientierte Kommentare und auch arbeitnehmerorientierte Kommentare, z. B.
„Dilldöppchen“ kann auch zur Schulung des Betriebsrats herangezogen werden. Man muss nur aufpassen: Markus Schlotterbek macht keineswegs alles richtig und irrt sich manchmal in juristischen Dingen. Das wird aber im Roman später immer aufgeklärt. ZeitschriftenZu empfehlen sind
Schulung
BeratungWährend notwendige Literatur und Schulungen des Betriebsrats immer vom Unternehmen zu bezahlen sind, ist dies in der Regel nur in größeren Betrieben bei Beratungsleistungen der Fall. Mögliche Auswege:
RechtsanwälteIn München habe ich sehr gute Erfahrungen mit folgenden RechtsanwältInnen gemacht:
Alle drei Kanzleien sind gegenüber vom Gewerkschaftshaus in der Schwanthaler Str. 73. Kontakt zu Insidern des ManagementsDies ist der schwierigste Part, da man einen solchen Kontakt nicht erzwingen kann. Wichtig ist,
Unterstützung bei Massenentlassungen, Interessenausgleich, SozialplanSpezialist für diesen Fall ist der Münchner Rechtsanwalt Thomas Bittruf. Er berät Betriebsräte großer Betriebe wie Infineon genauso wie die kleiner Unternehmen mit nur wenigen Dutzend MitarbeiterInnen, um Massenentlassungen abzuwehren und zu minimieren. Doch für die meisten, deren Entlassung nicht verhindert werden kann, ist ein Sozialplan nicht ausreichend um wieder Grund unter den Füßen zu bekommen. Diese wichtige Lücke schließt Bittruf mit der GeDiS GmbH , die er auf Grund der Erfahrungen mit Dornier Fairchild gegründet hat. Es lohnt sich für Betriebsräte unbedingt, sich mit diesem Konzept zu befassen und im Ernstfall Thomas Bittruf zu Rate zu ziehen. Wie bildet man einen Betriebsrat in Unternehmen, wo es noch keinen gibt?Oberste Regel: Die Betriebsratsgründung muss in einem kleinen, zuverlässig verschwiegenen Kreis von KollegInnen vorbereitet werden. Nicht selten ist es vorgekommen, dass ArbeitnehmerInnen, die sich abgesprochen haben, einen Betriebsrat zu gründen, sich plötzlich in sechs verschiedenen Firmen wiederfanden, weil der Unternehmer den Braten gerochen hat und mal eben die Firma geteilt hat. Allerdings ist dies nach heutiger Rechtslage nicht mehr ganz so einfach, weil auch mehrere Firmen einen gemeinsamen Betrieb und damit einen einheitlichen Betriebsrat haben können. Aber: Kündigungsschutz haben BetriebsratsgründerInnen erst, wenn sie als Wahlvorstand bestellt sind oder offiziell KandidatInnen sind. Dazu muss die Wahl bereits eingeleitet sein. Man kann noch so wertvoll für den Betrieb sein, gute Beurteilungen haben, von Kunden geschätzt, als InitiatorIn einer Betriebsratsgründung steht man potentiell auf der Abschussliste! Hat man dann aber erst einmal den Kündigungsschutz, legt sich das meist wieder. Deshalb: Nur mit vertrauenswürdigen und verschwiegenen KollegInnen die Sache besprechen und sich von der Gewerkschaft beraten lassen. Wer da den Gewerkschaftsbeitrag sparen will, sollte es besser bleiben lassen. Der netteste Unternehmer wird zum Raubtier, wenn in „seinem“ Betrieb ein Betriebsrat entsteht. Ist das dann nicht mehr aufzuhalten, wandelt er plötzlich seine Meinung, findet den Betriebrat ganz toll, warnt nun aber vor der Gewerkschaft, die den Betrieb angeblich kaputtmachen will. Die BetriebsratsgründerInnen sollten daher im Betrieb genügend beliebt sein, um hinterher auch gewählt zu werden. Sonst haben sie zwar den Betriebsrat gegründet, aber dem Unternehmer ist es gelungen, KollegInnen, die sich eher aufs Mauscheln verstehen, in den BR zu bugsieren. Auch deshalb: Unbedingt die Gewerkschaft mit einbeziehen. |
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Zum Seitenbeginn | © Marinus Münster – Erstellt: 2009-12-13 |